Vibrotaktile Navigation auf der ASSETS 2022
23.11.2022Die internationale Conference on Computers and Accessibility (ASSETS) eine jährlich stattfindende ACM Konferenz, bei der Forschung vorgestellt wird, die einen inklusiveren Zugang zu Computern ermöglicht oder Computergestützte Interaktion sogar gesellschaftliche Inklusion ermöglicht. Der Lehrstuhl für Psychologische Ergonomie präsentierte in Athen ein mehrjähriges Projekt zu Vibrotaktiler Navigation für Menschen mit Seheinschränkung.
Wäre es nicht schön, wenn blinde und seheingeschränkte Menschen selbstständig einkaufen könnten, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein oder durch stigmatisierende Hilfsmittel aufzufallen? Um dieses Ziel zu erreichen, erforschten Studierende der Mensch-Computer-Systeme (BSc) und Human-Computer-Interaction (MSc) seit 2018 in Kooperation mit dem Berufsförderungswerk Würzburg (https://www.bfw-wuerzburg.de/), wie subtil am Oberarm getragene Armbänder mit Vibrationsreizen beim Einkaufen unterstützen können. Dabei weisen die Vibrationsmuster nicht nur den Weg zwischen den engen Gängen eines Supermarktes, sondern helfen auch das richtige Produkt im Regal zu identifizieren.
Neben Anastasia Alieva, die ihre Bachelorarbeit über den Vorteil von einem Armband gegenüber zwei Armbändern schrieb und Aaron Lutz der als Masterprojekt eine Langzeitstudie mit dem optimierten Prototyp durchführte, hatten zahlreiche Studierende in den frühen Phasen beigetragen. Namentlich waren dies in den Seminaren Methoden benutzerzentrierter Gestaltung und Accessibility & Inclusive Design: Annika Grothaus, Adrian Bucka, Henrik Steinmetz, Vera Volk, Tristan Eisermann, Anna Roth, René Schmaderer, Carina Spangenberger, Lea Weppert und Valentina Wohlfart.
Stephan Huber koordinierte das Projekt und präsentierte stellvertretend für alle Mitwirkenden einen Überblick über die fünf Studien als Poster auf der ASSETS. Das Projekt und der Prototyp stießen vor allem bei seheingeschränkten Teilnehmern der Konferenz auf Begeisterung.
Abstract
One of the largest impediments to autonomous grocery shopping for blind people is navigation. In a still ongoing multi-year research process we followed a user centred approach to explore how visually impaired people can be supported in indoor navigational issues, whether vibrotactiles are the right channel for this, where the actuators should sit on the body, whether the hardware solution would be acceptable for people to use on a daily basis in public and how they feel about the system after three weeks of usage.
Reference
Stephan Huber, Anastasia Alieva, and Aaron Lutz. 2022. Vibrotactile Navigation for Visually Impaired People. In Proceedings of the 24th International ACM SIGACCESS Conference on Computers and Accessibility (ASSETS '22). Association for Computing Machinery, New York, NY, USA, Article 86, 1–4. https://doi.org/10.1145/3517428.3550387