Studierende präsentieren inklusive Ideen für den Botanischen Garten
12.02.2019Die Vielfalt in den Gewächshäusern des botanischen Gartens kann man fühlen, hören, riechen und vor allem sehen. Wie aber ermöglicht man auch Blinden und Sehbeeinträchtigten Besuchern, selbstständig die Lebensräume der Pflanzen zu entdecken? Antworten auf diese Frage wurden dieses Wintersemester von Studierenden der Museumswissenschaft, Pädagogik und Mensch-Computer-Systeme in transdisziplinären Projekten erarbeitet.
Die Studierenden erlebten zuerst selbst, wie es sich anfühlt, blind durch den Botanischen Garten geführt zu werden und erarbeiteten sich dann Wissen über die Pflanzenwelt sowie bestehende analoge und digitale Vermittlungsmöglichkeiten. In mehreren Iterationen erstellten sie sowohl Tastpläne des Gartens, Tastmodelle einzelner Pflanzen als auch eine App, die es blinden und sehenden Nutzern ermöglicht, mehr über Pflanzen zu hören.
Projektbegleitend wurden sie von Volker Tesar und Anette Romeis vom Blinden- und Sehbehindertenbund Würzburg beraten und präsentierten die Ergebnisse im Rahmen der ersten Würzburger Inklusionswochen. Bei der Veranstaltung konnten Besucher prototypische Umsetzungen der Seminarergebnisse tasten und testen. Besonders viel Resonanz im Publikum gab es zu der App „Gartenfreund“. Diese ermöglicht es Besuchern des botanischen Gartens, mittels NFC-Chips auf Hörstationen Audiodeskriptionen von ihrem Smartphone abzuspielen, und in einer augmentierten Soundkulisse die verschiedenen Schichten des Regenwalds zu entdecken.
Die Projektarbeiten wurden entstanden aus einer Kooperation der Professur für Museologie (Simone Doll-Gerstendörfer), dem LehrLernGarten des Botanischen Gartens (Dr. Kerstin Bissinger) und dem Lehrstuhl für Psychologische Ergonomie (Stephan Huber). Es wird darauf hingearbeitet, dass alle Projektergebnisse auch langfristig im Botanischen Garten zur Verfügung stehen um die Erfahrung von blinden und sehenden Besuchern zu bereichern.
Links:
Weitere Bilder
