FSK zu Gast bei der Medienkommunikation
08.07.2016Alle kennen sie noch aus Kindheit und Jugend: Altersfreigaben für Filme. Wie diese Freigaben überhaupt zustande kommen und auf welcher gesetzlichen Grundlage das geschieht, erklärte Diplom-Pädagogin Birgit Göhlnich am 31.05.2016 als langjährige, ständige Vertreterin der Obersten Landesjugendbehörde in der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK).
In ihrem Vortrag ging Birgit Goehlnich zuerst auf die Organisationsstruktur der FSK ein. Dabei präsentierte sie zum Beispiel das Prüfvolumen von insgesamt 10.580 Prüfobjekten im Jahr 2015. “Sie brauchen sich aber keine Angst um meine Gesundheit zu machen, 3 Filme am Tag kann man schon wegstecken und es macht auch Spaß so viele Filme zu sehen.” antwortete Birgit Goehlnich auf die überraschte Nachfrage einer Studentin. Sie wollte wissen, ob Birgit Goehlnich alle genannten Filme und Filmtrailer selbst anschauen müsse.
Das Ziel der FSK ist es, Kinder und Jugendliche vor sogenannten “Medienwirkungsrisiken” zu schützen. Hierbei kann es sich zum Beispiel um eine psychische Beeinträchtigung durch nicht altersgemäße Darstellungen von Gewalt handeln. “Für die FSK 0 Freigabe von “Chihiros Reise ins Zauberland” muss ich mich bis heute rechtfertigen, weil der Film manchen Sehern als zu brutal vorkam.” führte Birgit Goehlnich aus. In manchen Fällen müssen die Prüfer dann abwägen, ob etwa in der Gesamtbetrachtung ein pädagogisch besonders wertvoller Inhalt eine unangemessene Darstellung aufwiegen kann.
Im weiteren Verlauf des Vortrags erzählte Birgit Goehlnich über die Besonderheiten und den Ablauf eines FSK-Prüfverfahrens. Dort sichtet ein Gremium aus Mitgliedern der Landesjugendbehoerden und ehrenamtlichen Prüfern alle bei der FSK eingereichten Filme und Filmtrailer. Nach der Sichtung wird entschieden, welche Altersfreigabe angemessen für den Film oder Trailer ist. Alle Mitglieder des Gremiums sind gleich stimmberechtigt und entsprechend strittig werden entgegengesetzte Positionen diskutiert. “Was glauben Sie, wie es rund geht, wenn ein junger Medienstudent auf einen katholischen Priester trifft” sagte Birgit Goehlnich dazu scherzhaft.
Zum Schluss der Veranstaltung konnten die Studierenden selbst Filme in FSK-Kategorien einordnen und ihre Meinung mit Birgit Goehlnich diskutieren. Die Meinung des Publikums deckte sich dabei größtenteils mit den tatsächlichen FSK-Freigaben. Der Studiengang Medienkommunikation bedankt sich herzlichst für den spannenden Vortrag.